Logbuch - Live von Bord!    
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10.10.2001

Erst bis zum Hals im Wasser ... und dann noch fotografieren.

Nach drei Jahren Projektlaufzeit zeigt sich ein bislang ungewöhnliches Bild : Das Schiff wird langsam fertig ! Natürlich findet sich noch in jeder Ecke etwas Kleinkram  ... aber irgendwie lebt das Schiff jetzt schon. An Bord laufen ständig irgendwelche Aggregate (Generator, Wasserpumpen in jede Richtung, die Heizung blubbert vor sich hin, das Radio und selbst der Fernseher verbreiten das berühmte dänische Programm), nur von alleine an den Leinen zerrt das Schiff noch nicht.

Die Funksicherheitsprüfung durch das deutsche BSH ist auch mit Glanz und Gloria überstanden; ein weiterer wichtiger Zettel im täglichen anwachsenden Ordner der Schiffspapiere ist einsortiert.

Zu Ehren des Konstruktuers Georg Nissen und des YACHT-Herausgebers (Ede) Bock stand heute wieder einmal abendliches Segeln auf dem Programm. Dabei galt es für die Charteragentur Logemann-Yachting und die sonst wirtschaftlich beteiligten Partner endlich einmal "richtige" Fotos unter Segeln zu machen. Also rein ins Schlauchboot mit der Kamera und das Ruder der Heaven can wait der Crew überlassen (für einen Eigner auch immer ein komisches Gefühl).

 

Um es vorweg zu sagen : Die Jungs an Bord des grossen Schiffes hatten bei Windstärke 5-6 plus kleinen Böen den klar besseren Job. Ein 3,40 Meter langes Schlauchboot mit 15 PS Aussenborder hat bei solchen Bedingungen eigentlich nichts mehr auf dem Wasser zu suchen. Streng genommen waren wir ein Seenotfall. Das Boot mehrheitlich unter Wasser, der Eigner samt der netten Konstruktuerskollegin Juliane auch. Die kleinen Wellen des Grönsundes erschienen uns mindestens wie Monsterseen vor Cap Horn (naja evtl. einen "Tick" kleiner). Und dann sollten wir auch noch Fotos machen.

Der Ablauf war immer gleich : Ausschöpfen des Bootes mit dem Ösfass um zu überleben; irgendwie versuchen, die Kameras und deren Objektive trocken zu halten, per Funk sich mit den wahrlich "hoch und trocken" sitzenden Jungs auf der Heaven can wait über deren nächstes Manöver abstimmen und zugleich versuchend mit dem Motor unter Schleichfahrt eine zumindest in Ansätzen stabile Position beizubehalten. Urteilen Sie einfach selbst, wie gut oder schlecht es uns gelungen ist :

 

Für die Detailverliebten : Das Schiff fährt auf den Fotos unter Groß mit einem Reff und der Genua 3. Da in den engen und flachen Gewässern des Grönsundes die Schläge meist nur kurz sind, hat die Crew (zumal mit Gästen an Bord) kaum einmal Zeit, zwischen den Wenden die Segel vernünftig einzustellen. Also bitte keine Kommentare wie : "Ich glaube, die sollten die Liekleine 3 cm mehr anziehen ..". Bis dahin hätte man schon wieder auf den Steinen gesessen.

Und so sollen uns dann später die Wettbewerber sehen, von hinten :

Natürlich haben wir auch von innen ein paar Fotos gemacht. Hier eine kleine Auswahl, beginnend mit der Eignerkammer :

 

Salon, Pantry und Navigation waren heute auch frei von Werkzeug und Material für Restarbeiten :

Am Freitag erscheint nochmals die dänische Bootszeitschrift zu einen Bericht und das dänische Fernsehen schliesst seine Reportage über den Bau des Schiffes ab. Danach geht es am Wochenende raus auf See zu einem zweitägigen Abnahmetest. Geht dabei alles gut, verlassen wir hoffentlich Mitte nächster Woche die dänischen Gewässer mit Generalkurs Süd (wobei wir leider am Anfang noch für 1.000 sm eine kleine Westkomponente dabei haben, kommt der Wind im Herbst nicht immer von Westen ?).

Über den Ausgang der Abnahme mehr an dieser Stelle Anfang nächster Woche.

Thormod Ohm / 10.10.2001

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