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27.10.2001

Auf dem Weg in die Biskaya ... und ein Fischernetz will mit.

Southampton in Richtung Biskaya. Wetter prima, Wind zunächst aus der falschen Richtung, dafür aber schwach. Das erwartete Wetterfenster scheint sich für uns zu öffnen. Zwischen zwei ausgeprägten Hochdruckgebieten soll für 2 / 3 Tage die Möglichkeit einer Biskaya-Querung ohne Schwerwetteranteile bestehen; also nichts wie los.

Die beiden letzten Tage in Southampton waren mit viel Arbeit rund ums Boot gefüllt. Neben dem "Großreinemachen" nach der Schietwetteretappe mussten ein defekter Lichtmaschinenregler und vor allem der Kiel seefest gemacht werden. Dazu das Standardprogramm für die Verproviantierung; immerhin wollen wir im Falle günstiger Winde zumindest die Möglichkeit einer Non-Stop Fahrt bis zu den Kanaren im Bereich unserer Möglichkeiten behalten.

Unseren Samba tanzenden Liftkiel haben wir mechanisch in seiner Position fixiert; nach eingehender Prüfung aller Häfen entlang der Strecke, und natürlich des Zielhafens Las Palmas selbst, haben wir uns für einen Tiefgang von 3,50 Metern entschieden und den Kiel entsprechend abgelassen. Die bequeme hydraulische Fixierung erhoffen wir uns wieder für Las Palmas. Alle restlichen Arbeiten konnten wir auch erledigen, es blieb für Teile der Crew sogar noch Zeit, das britische Marinemuseeum in Portsmouth zu besuchen, wenn auch im strömenden Regen.

Eine britische Erfindung würden wir gerne mit in die Ostsee einführen. Um "schönere" Schiffe vor Nachbarliegern zu schützen, kam der Hafenmeister "unaufgefordert" mit einem Schutzschild herbeigeeilt :

Auf dem Weg vom westlichen Ausgang des Solents, den berühmten Needles, zum Kanal, passierten wir mal wieder einen der Leuchttürme, die auf allen Fotos vergangener Admirals- und ähnlicher Cups erscheinen, Needles Lighthouse :

Kaum wieder im Kanal segelnd, haben wir eine neue Art des Fischens kennengelernt : Statt lediglich eines Fisches, nimmt man gleich das ganze Netz mitsamt Bojen & Co. mit. Dank unseres ausgefeilten Kiels mit Bombe und Winglets fühlte sich das Netz auch sehr wohl bei uns und wollte nicht wieder von uns weichen. Erst ein beherzter Schnitt mit dem Messer gab uns unsere Freiheit zurück. Dafür gibt es jetzt Pasta statt Fisch. Duftet aber auch schon wieder perfekt und lässt weiteren Törnbeschreibungen eigentlich keinen Raum mehr. Wäre da nicht die plötzliche Mayday Meldung eines nur 6 sm entfernten Seglers via EPIRB. Die englische Küstenwache ist aber so freundlich uns weiter essen zu lassen und ist mit einem Rettungskreuzer schneller vor Ort als wir umdrehen können. Soviel für heute.

Thormod Ohm / 27.10.2001

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