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6.06.2002

Palma ist erreicht.

Logbuch, Donnerstag, 06.06.2002, 10.Tag, Sendedatum: 06.06.02,  1900 UTC

Position: 39°33,6'N, 002°37,7 (1745 UTC)

gesegelte Strecke ab Horta:               1.576,5 NM   

verbleibende Strecke bis Mallorca:                  0,0 NM          

Wetter: zunächst stark bewölkt, später auflockernd, gute Sicht, Luftdruck: 1013,9 hPa, steigend

Wind:   WSW,  1 - 2 Bft. zunehmend auf 3 - 4 Bft., drehend auf NW und alles wieder zurück

See:     1,0 - 1,5 m, abnehmend, einzelne Wellen deutlich höher

Schon in der Nacht, gegen 0220 UTC sehen wir die beiden aus S erkennbaren Leuchtfeuer von Formentera: Cabo de Berberia im Westen und Faro de Formentera im Osten. Das letztere steht 148 m hoch auf der Hochebene La Mola und ist unter "genormten" Bedingungen 23 Meilen weit sichtbar. Wir sehen seinen Schein schon aus 30 Meilen Entfernung. Die Nacht ist deutlich kühler, als die vergangene. Warme Sachen und Mützen tauchen im Cockpit auf. Regnen wird es nicht.

Der erste, um 0310 UTC gestartete Segelversuch wird postwendend revidiert, da die Minibrise wieder einschläft. Dafür gelingt der zweite Versuch etwa eine Stunde später. Mit kleiner Genua und gerefftem Groß geht es weiter in Richtung Ziel.

0630 UTC: Faro de Formentera liegt eine halbe Meile auf Bb. querab. Damit haben wir einen weiteren Wegepunkt auf unserer Liste "abgehakt". Ibiza kommt während der Passage des Kaps in Sicht. Gegen 0815 UTC ist es mit dem Wind wieder vorbei.

0900 UTC: Jetzt haben wir Mallorca voraus in Sicht, Ibiza querab auf Bb. und Formentera achteraus. Der Himmel ist längst aufgerissen, nur vereinzelte Wolken stören den Sonnenschein noch. Offenbar bringen wir gutes Wetter nach Mallorca mit. Die letzten Tage sollen nicht so gut gewesen sein.

0950 UTC: Eine neue Brise um NW scheint sich zu stabilisieren. Wir setzen Groß und Genua 1 auf Stb. Der Kurs liegt an, und mit halbem Wind geht es zügig mit 8,5 - 9,5 Knoten auf Bahia de Palma zu. Die regelmäßigen Winddreher stören bei diesem Kurs nicht. Um 1200 UTC vermeldet der Bordcomputer: noch 4 Stunden zum Ziel. Das bedeutet, die Ankunft der "Heaven can wait" dürfte heute etwa um 1800 MESZ stattfinden.

Kontinuierlich steigt der Luftdruck an.

1230 UTC: Miriam hat für einen Gurkensalat gemacht, mit Käse- und Wurstspießchen, sowie Oliven. Dazu gibt es Pasta mit Pesto. Ein schöner Einstieg in die Mediterrane Küche. Das Menü wird bei strahlendem Sonnenschein im Cockpit "eingenommen".

Um 1350 UTC halsen wir wegen eines deutlichen Winddrehers noch einmal. Ca. 20 Meilen und drei Stunden trennen uns noch vom Ziel. Der Wind nimmt ab und dreht auf W zurück. Um 1515 UTC erfolgt die ultimativ letzte Halse dieser Reise. Mit nur 5 Knoten schleichen wir langsam dem Hafen entgegen. Scheinbar hat die HCW noch gar keine Lust, an die Leine gelegt zu werden und wo möglich gar aus dem Wasser geholt zu werden, weil ihr Unterwasseranstrich erneuert werden soll.... Wir könnten sie doch einfach noch ein paar Tausend Meilen weiter segeln lassen.... J.

Danach wird es noch mal sportlich. Chris will bis in den Vorhafen segeln. Also halsen wir die Genua 1 noch zweimal, dann ist aber endgültig Schluss und wir bergen die Segel hinter der Mole. Von der Mole winken uns Sabine und Svend zu.

Wir steuern die vorab per Funk zugewiesene Box an und sind um 1745 UTC fest auf Position 39°33,569´N, 002°37,745´E.

Der Überführungstörn ANTIGUA - HORTA - PALMA DE MALLORCA ist damit beendet. Soweit es dem Chronisten der Reise bekannt ist und immer wieder geäußert wurde, hat es allen an Bord sehr großen Spaß gemacht, dabei zu sein. Die vier Wochen Hochseetörn wurden von allen Teilnehmern ohne Probleme oder Ausfälle gemeistert. Wir haben insgesamt  4.058,4 (2.481,9 + 1.576,5) Meilen in 23 Segeltagen (14 + 9) zurück gelegt. Dazwischen lag ein 5-tägiger Aufenthalt in Horta. Von Flaute bis Starkwind, sehr viel Sonnenschein, ganz wenig Regen, einem gefangenen Tunfisch und vielen kleinen Highlights war alles dabei, was das Seglerherz begehrt. Aufgrund der guten und üppigen Verpflegung hat niemand an Bord abgenommen....

Im Namen all derer, die an diesem Logbuch mitgearbeitet haben, bedankt sich der Chronist der Reise bei allen Webseitenbesuchern für ihr Interesse. Unser ganz besonderer Dank gilt denen, die uns ihre positiven Rückmeldungen bereits während der Reise gegeben haben. Besuchen Sie uns gerne wieder, auch an Bord der

HEAVEN CAN WAIT!

Palma de Mallorca, 06.06.2002

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